Reisen

Helon Habila ; aus dem Englischen von Susann Urban

Der Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion. Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren alltäglicher Not führen kann. Als er eine junge Frau aus Sambia in die Schweiz begleitet, wo sie die Todesumstände ihres Bruders klären will, steigt er auf der Rückreise nach Berlin ohne Papiere in den falschen Zug und landet in einem Flüchtlingslager am italienischen Mittelmeer …

 

Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migranten entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.

 

»Was Helon Habila im Gegensatz zu journalistischen Berichten schafft: Er zeigt die Vielfältigkeit der Gründe, aus denen sich Menschen auf den Weg machen. Überhaupt zeigt er ihre Vielfalt und die ihrer Biografien. Er verleiht verschiedenen afrikanischen Staaten mit ihren spezifischen politischen Konstellationen höchst individuelle Gesichter, und er sieht Berlin mit fremden, oder vielleicht mit afropolitanen, Augen an.« Insa Wilke, Deutschlandfunk Kultur

 

Buch
Nr: 33502
Zugang:  29.7. 2022
ISBN: 978-3-88423-637-6
Verlag: Wunderhorn, 2020
Kategorie: Erwachsene
Signatur: habi