Fremdsehen. Lesung mit Gerlinde Michel

Ein Gastbeitrag von Fredi Sommer

Jeder von uns hat schon ein Buch in den Händen gehabt, darin geblättert oder den Text gelesen. Das geschriebene Buch ist in der heutigen Zeit der grossen Konkurrenz aus der digitalen Welt ausgeliefert. Mit dem Handy oder dem PC sind so viel Informationen abzurufen, dass das Buch wie eine Art Altertum erscheint. Aber es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass Bücher noch heute eine grosse Anhängerschaft aufweisen.

Die Bibliothek Brienz, die ja bereits im vorletzten Jahrhundert (1871) gegründet wurde, bietet den Lesern, Kindern und Erwachsenen, eine breites Spektrum an Lesestoff an. Es ist schön, dass die Bibliothek von vielen Kindern benutzt wird. Es findet dabei ein Meinungsaustauch statt und regt zudem die Phantasie der Kinder an. Für die Erwachsenen bietet die Bibliothek eine derart grosse Auswahl an, dass es manchmal schwierig wird, das geeignete auszuwählen.

Um sich für ein Buch zu entscheiden ist sicher das Titelbild enorm wichtig. Der Titel, der Autor und die Autorin können weitere Auswahlkriterien bilden. Auf jedem Buch ist der Autor vermerkt und trotzdem bleibt er anonym, obwohl dieser meistens auf einer der Titelblattseiten mit Foto und kurzem Lebenslauf beschrieben ist. Interessant wird es erst, wenn man dem Autoren oder der Autorin begegnen kann und diese aus dem Buch lesen.

Die Bibliothek Brienz organisiert diese wertvollen Zusammenkünfte zwischen Autorin oder Autor und Leser mehrmals im Jahr.

Frau Gerlinde Michel, eine Schreiberin mit einer bemerkenswerten schriftstellerischen Tätigkeit liest in der Bibliothek aus ihrem neusten Werk „Fremdsehen“. Frau Michel ist erst spät zur Schriftstellerin geworden. Sie hat aber immer gerne geschrieben, sei dies als Kind mit den vielen Aufsätzen oder später im Berufsleben. Der erste Versuch war ein Krimi, wo das Handlungsmuster einfach ist, denn man hat ja das Opfer, den Täter, die Umgebung und zuletzt den Kommissar, der den Fall löst. Einen Roman zu verfassen, ist aber viel anspruchsvoller.

Frau Michel hat neben den zwei Krimis schon drei Romane geschrieben so auch den neusten mit dem Titel „Fremdsehen“.

Die Zuhörerschaft wartet gespannt auf den Beginn des Romans. Zur Handlung gehören vier Hauptpersonen, die je ein eigenes Leben haben, aber zuletzt miteinander verbunden werden. Alle vier machen einen Ausflug zu einem bekannten Ausflugsziel, wo bereits viele andere Leute die Aussicht geniessen. Die Vier, je ein Pärchen, einerseits ein junges und andererseits ein älteres Paar geniessen die Aussicht, das schöne Wetter und die Gemeinsamkeit. Zuletzt möchte man noch ein Erinnerungsfoto an diesen schönen Tag machen. Beide Paare werden gegenseitig fotografiert und man fährt nach Hause. Daheim merkt man, dass man beim Aussichtspunkt den Fotoapparat vertauscht hat. Auf diesen Apparaten sind ja auch sehr persönliche Aufnahmen.

Und wie könnte man den Besitzer dieser Kamera ausfindig machen? Durch Zufall wäre es möglich diese Frage zu klären, aber die Autorin lässt das Ende der Geschichte anders ausklingen. Neugierig geworden? Das Buch ist in der Bibliothek Brienz zur Ausleihe bereit.

Anschliessend an die Lesung bietet sich die Gelegenheit mit der Autorin zu sprechen und beim Apéro das Gehörte zu diskutieren. Die Bibliothek Brienz organisiert regelmässig Lesungen auch für Kinder.

Fredi Sommer

 

Das Bibliotheksteam dankt Fredi Sommer herzlich!